Mein persönliches Statement zu Rheda-Wiedenbrück
Ein zentrales Augenmerk unserer politischen Arbeit gilt dem Süden des Kreises Gütersloh – insbesondere den Städten Rietberg und Rheda-Wiedenbrück. Diese Region ist durch eine einzigartige Mischung geprägt, einerseits dichte städtische Strukturen, andererseits eine starke landwirtschaftliche Prägung.
Genau diese Vielfalt macht für uns den Raum so spannend und zugleich politisch anspruchsvoll. Rheda-Wiedenbrück steht exemplarisch für die Herausforderungen, vor denen viele Mittelstädte stehen, dem Strukturwandel, den baulichen Altlasten und sozialen Spannungen.
Die Bausünden vergangener Jahrzehnte lasten wie ein schwerer Rucksack auf der Stadtentwicklung und das gerade im Ortsteil Rheda. Versiegelte Flächen, ausschließlich autogerechte Architektur und fehlende Aufenthaltsqualität haben die Innenstadt über Jahre hinweg schlichtweg ausgehöhlt. Was Rheda-Wiedenbrück heute braucht, ist kein Stückwerk, sondern ein umfassendes, zukunftsfähiges Stadtkonzept mit mehr Grünflächen, mehr Freiräumen, mehr Lebensqualität. Eine Stadt, die zum Verweilen einlädt, in der sich Menschen begegnen, leben, arbeiten und gerne aufhalten.
Wir brauchen auch Innovationen in unserer Stadt Rheda-Wiedenbrück, die Lust auf Zukunft wecken. Die wirtschaftliche Kraft der fleischverarbeitenden Industrie lässt nach. Wir brauchen neue Unternehmen z.B. aus dem Bereich der Klimaanpassungswirtschaft, die uns die Arbeitsplätze der Zukunft bringen. Die Verkehrswende kommt, aber sie braucht auch in Rheda-Wiedenbrück mehr Schwung.
Der Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen in Rheda-Wiedenbrück wurde in den letzten Jahren zwar vorangetrieben, doch reicht das Tempo nicht aus. Wir müssen das Fahrrad als gleichberechtigtes Verkehrsmittel etablieren mit durchgängigen Netzen, sicheren Querungen und konsequenter Verkehrsberuhigung. Gerade in einer Stadt wie Rheda-Wiedenbrück, in der viele Wege kurz und gut mit dem Rad machbar sind, liegt hier enormes Potenzial und damit auch für mehr Lebensqualität. Um den ÖPNV langfristig finanzierbar zu halten, müssen wir auch an neuen Mobilitätskonzepten, wie einem autonomen Busverkehr arbeiten, wie er zur Zeit z.B. in Herford erprobt wird.
Besorgniserregend ist weiterhin die soziale Situation in Teilen der Stadt, insbesondere im Umfeld der fleischverarbeitenden Industrie. Der hohe Personalwechsel und die prekären Lebensbedingungen vieler Beschäftigter stehen einer gelingenden Integration entgegen. Ein sozialer Zusammenhalt ist keine Selbstverständlichkeit, er muss politisch gestaltet werden. Das bedeutet faire Arbeitsbedingungen, bezahlbarer Wohnraum, gezielte Bildungsangebote und die Stärkung lokaler Netzwerke. Hier braucht es eine klare Haltung und den politischen Willen, langfristig dranzubleiben und dafür stehen wir GRÜNE.
Ermutigend ist die Entwicklung im Bereich der Energiewende.
Rheda-Wiedenbrück zeigt, was möglich ist, wenn in einer Kommune, Wirtschaft und Bürgerschaft an einem Strang ziehen. Projekte im Bereich Solarenergie, Gebäudesanierung oder Nahwärmeversorgung stoßen auf wachsende Akzeptanz. Neue Baugebiete werden nun ohne Erdgasanschlüsse geplant, weil diese nicht mehr zukunftsfähig sind. Doch dieser Kurs darf nicht abbrechen. Gerade jetzt braucht es politischen Rückenwind, Investitionen und klare Rahmenbedingungen, damit die lokale Energiewende in Rheda-Wiedenbrück gelingt und sich wirtschaftlich rechnet. Sie soll so zum Modell für andere Städte werden.
Fazit:
Rheda-Wiedenbrück steht an einem Scheideweg, aus dem Stillstand der Vergangenheit in eine nachhaltigere Zukunft. Unsere Aufgabe als GRÜNE ist es, diesen Wandel mutig, sozial gerecht und ökologisch verantwortlich zu gestalten. Mit einem klaren Plan, einem langen Atem und dem festen Ziel, diese liebenswerte Stadt noch lebenswerter zu machen.

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